Berichte und Bilder unserer Veranstaltungen in 2025
08. April 2025 - EuropaRAT in Straßburg mit Weinprobe
Am 8. April, einem strahlenden Frühlingstag, startete eine Gruppe von über dreißig fröhlichen Europäern – Mitglieder und Freunde der Europa Union Karlsruhe – zu einer Ausfahrt nach Straßburg. Dort war das Ziel der Europarat, der in dieser Woche eine seiner nur vier jährlichen Sitzungswochen abhielt. Wie der stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes, Sebastian Wolf, auf der Fahrt erläuterte, handelt es sich beim Europarat um eine eigenständige Organisation, die als Erste der großen europäischen Organisationen der Nachkriegszeit bereits 1949 gegründet wurde und mittlerweile 47 Mitgliedstaaten hat, in denen etwa 700 Millionen Menschen leben. Nicht zu verwechseln ist der Europarat übrigens mit dem Europäischen Rat oder dem Rat der Europäischen Union, die beide Institutionen der Europäischen Union sind.
Der Europarat ist die größte europäische Menschenrechtsorganisation und am bekanntesten sicherlich für die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK), die bereits 1953 in Kraft getreten ist und von allen Mitgliedsstaaten ratifiziert wurde. Über ihre Einhaltung wacht der Europäische Gerichtshof der Menschenrechte, der eine Institution des Europarats ist. Als Beispiel für dessen Arbeit erläuterte Herr Wolf ein aktuelles Urteil aus Dezember 2023, in dem es um die Frage ging, ob das in Deutschland geltende Streikverbot für Beamte in Einklang mit der EMRK steht.
Nach einem einführenden Vortrag durch Mme. Klein vom Besucherdienst, einem informativen Video über die EMRK sowie einer virtuellen Führung durch den Europäischen Gerichtshof der Menschenrechte hatte die Gruppe Gelegenheit, auf der Tribüne die Sitzung der parlamentarischen Versammlung zu verfolgen. Hier gab es eine Aussprache über einen Bericht, der sich mit der Bedrohung der Demokratie in Europa befasste. Dies war sehr interessant, noch zumal sich auch Parlamentarier auch aus Ländern zu Wort meldeten, die nicht in der EU vertreten sind, wie etwa der Schweiz, Großbritannien oder der Ukraine. Insgesamt zeigte sich hier Übereinstimmung in der Besorgnis über Drittstaaten, die gerade auch Soziale Medien nutzen, um die öffentliche Meinung in ihrem Sinne negativ zu beeinflussen. Es wird interessant sein, zu verfolgen, zu welchen Maßnahmen diese Debatte im Europarat in den Mitgliedstaaten führen wird.
Im Anschluss an den Besuch des Europarates ging es im Bus wieder zurück über den Rhein in Richtung Bühl zur Affentaler Winzergenossenschaft. Ludwig Theis, Vorstandsmitglied der EUROPA Union
bereitete den Besuch mit einem launigen Vortrag vor: insbesondere erfuhren die Mitreisenden, wie es zum Namen der Winzergenossenschaft gekommen ist und dass dieser mehr mit einem früheren Kloster als
mit tatsächlich vorhandenen Affen zu tun hat.
Dort angekommen erhielt die Gruppe Einblicke in den Produktionsbetrieb und im Anschluss fand eine unterhaltsame Weinprobe statt, bevor man am frühen Abend wieder wohlbehalten in Karlsruhe ankam.
Sebastian Wolf
Informations-Portal des Europarates für weitere Nachrichten
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25. - 27. März 2025 - Metz & Nancy mit Völklinger Hütte
Dienstag, 25. März 2025
Wetter und Stimmung: Gut
Pünktlich um 08.00 Uhr verließ der „rote“ Vier-Sterne-Fernreisebus der Fa. Müller-Reisen mit 40 Teilnehmern der EU-KV Karlsruhe den Busbahnhof von KA. Unser bekannter und geschätzter Fahrer „Ricky“ hatte das Steuer übernommen und los ging´s.
Über die BAB A5 ging es zügig bis zur Staustufe Iffezheim und von dort auf die FR-Autobahn A 35 und A4 in Richtung Metz. Wo wir ohne größere Fahrtunterbrechungen gegen Mittag auf dem Busparkplatz hinter dem Pompidou-Center eintrafen. Hier servierte uns Ricky unser erstes sehr gutes kalt/warmes Vesperbuffet, tolle Leistung.
Am Nachmittag schloss sich eine Führung in der wunderschönen und ehrwürdigen 800-jährigen Kathedrale mit ihren tollen Glasfenstern (darunter auch mehrere von Marc Chagall) und einem Stadtrundgang bei Sonnenschein an. Nach Bezug der Hotelzimmer trafen wir uns alle im Restaurant „Le Romarin“ in der Nähe am Bahnhof von Metz zum gemeinsamen französischen Abendessen.
Mittwoch, 26. März 2025
Wetter: Regnerisch Stimmung: teils-teils
Nach dem Frühstück (war im Hotel nur in Etappen möglich, weil nur 24 Sitzplätze zur Verfügung standen, klappte trotzdem gut) fuhren wir recht zügig in die alte Herzogstadt Nancy, der Partnerstadt von Karlsruhe.
Im Rathaus stellte uns Frau Rossel, Projektbeauftragte von EUROPE-Direct, die Aufgaben und Programme für die Jugend aus Lothringen von CRISTEEL vor.
70 Jahre Städtepartnerschaft - Ein Empfang des Bürgermeisters Herr Antoine Le Solleuz, zuständig für internationale Begegnungen und Solidarität, sowie Frau Verena Denry, Leiterin der Abt. für internationale Beziehungen rundeten den Vormittag im Rathaus der Stadt Nancy ab.
Unser zweites tolles kalt/warmes Vesperbuffet servierte und stellte uns wieder Ricky auf einem nahegelegenen Busparkplatz zur Verfügung.
Danach entdeckten wir mit einer Stadtführerin die alte Herzogstadt mit ihren kleinen Gassen, den sonstigen Sehenswürdigkeiten und den Place Stanislas mit seinen prunkvollen vergoldeten Eingangstoren. Nach einer persönlichen Freizeit fuhren wir wieder zurück nach Metz.
Zum Ausklang des Tages schloss sich nochmals ein sehr gutes französisches Abendessen in unserem Lokal von gestern an.
Donnerstag, 26. März 2025
Wetter: kalt aber trocken Stimmung: wie gestern
Nach dem gleichen Schema zur Einnahme des Frühstücks wie gestern, nur zeitlich später, wurden die Koffer um 09.00 Uhr im Bus verladen und mir machten uns auf den Weg nach Völklingen zum UNESCO-Weltkulturerbe Völklinger Hütte.
Hier konnten wir das weltweit einzige vollständig erhaltene Stahl- und Eisenwerk aus der Hochzeit der Industrialisierung erkunden und die schiere Größe bewundern/bestaunen.
Was muss dort damals für ein unbeschreiblicher Lärm, Hitze, Staub und Hektik geherrscht haben und über 17.000 Meschen arbeiteten dort in 24Stunden Schichten.
Ein Mittagessen im Restaurant des ehemaligen Wasserhochbehälters brachte wieder alle Teilnehmer zusammen und so konnten wir am Nachmittag unsere Heimreise nach KA
beginnen. Über die BAB A6 und B10 erreichten wir gegen 18.00 Uhr wieder wohlbehalten unseren Startpunkt am Hauptbahnhof in KA.
Es war wieder eine rundum gelungene Reise der Europa-Union Karlsruhe.
Klaus Mößner
06. März 2025 - Besuch beim Bundesverfassungsgericht
Heute durften wir hinter die Kulissen des höchsten deutschen Gerichts blicken! Frau Kayser – äußerst kompetent und mit viel Fachwissen – führte uns durch den Empfangsraum, den Sitzungssaal, den Plenarsaal, den Presseraum und die beeindruckende Bibliothek. Besonders faszinierend: die Ahnengalerien mit den früheren Verfassungsrichtern.
Frau Kayser erklärte uns die zentrale Rolle des Bundesverfassungsgerichts: Als Hüter der Verfassung wacht es über die Einhaltung des Grundgesetzes und schützt die Grundrechte aller Bürger. Seit seiner Gründung 1951 entscheidet es über Verfassungsbeschwerden, Parteiverbote oder die Auslegung der Verfassung – oft mit weitreichenden Folgen für Gesellschaft und Politik.
Auch das Gebäude selbst beeindruckt: zeitlos schön, klar und funktional – ein architektonisches Statement für Transparenz und Rechtsstaatlichkeit. Ein Besuch, der nachhallt.
18. Februar 2025 - Arthur Landwehr zur aktuellen Situation in den USA
Eine aktuelle Veranstaltung mit anschließender Diskussion fand am 18.02.25 zu dem Thema
Europa heute -
Amerika hatte die Wahl -
Folgen für Europas Wirtschaft, Verteidigung und Identität
in der bekannten Hemingway Lounge in Karlsruhe statt. Über 70 Besucher erlebten eine hochinteressanten Abend.
Als Moderator waren von Seiten der Veranstalter der frühere Bürgermeister und Dezernatsleiter der Stadt Karlsruhe U. Eidenmüller und als Interviewpartner der exzellente Kenner der Materie, der USA-Experte und Autor von „die zerrissenen Staaten von Amerika“ und langjähriger ARD-Hörfunk-Korrespondent in Washington, Arthur Landwehr anwesend.
Die sehr interessante und kurzweilige Veranstaltung sollte die Erfahrungen von Herrn Landwehr in Amerika und die Frage „Können wir für Europa daraus lernen“ beleuchten und verständlich machen.
Einen großen zeitlichen Rahmen nahmen die Schilderungen von Herrn Landwehr zur Identität der amerikanischen Bevölkerung und dem dortigen Verständnis zur Demokratie in Anspruch. Dabei zeigten sich Unterschiede in der begrifflichen Auslegung zwischen Amerika und Europa. Diese Unterschiede sind aktuell in der politischen Diskussion präsent und beherrschen die Medien.
Herr Landwehr konnte uns die Meinungen und Auffassungen der amerikanischen Bevölkerung zum Thema der Migration sehr anschaulich und detailliert wiedergeben. Nach seiner Auffassung war dieses Thema auch vorherrschend bei den Wahlen in Amerika, was dazu führte, dass viele Demokraten die republikanische Partei wählten, weil sie Veränderungen in Amerika suchten und einen starken Präsidenten wollten.
Aus Zeitgründen nicht behandelt werden konnten u.a. die Themen der Verteidigung, der Präsenz der Vereinigten Staaten in Europa und die Ukraine Politik. Ralf Denda
13. Februar 2025 - Podiumsdiskussion: Infrastruktur, Verteidigung, Klima... Schuldenbremse reformieren?
Die bevorstehende Bundestagswahl rückt die Schuldenbremse erneut in den Fokus der politischen Debatte. Angesichts wachsender Herausforderungen in den Bereichen Infrastruktur, Verteidigungsausgaben und Klimaschutz stellt sich die Frage, ob eine Reform der Schuldenbremse notwendig ist. Um diese und weitere Fragen zu diskutieren, lud die JEF Karlsruhe am 13. Februar 2025 zu einer hochkarätig besetzten Diskussion ins Tollhaus Karlsruhe ein.
Teilnehmer:innen der Diskussion
Die Veranstaltung brachte Vertreter:innen aus Politik und Wissenschaft zusammen:
Bundestagskandidat:innen:
• Parsa Marvi (SPD)
• Zoe Mayer (Bündnis 90/Die Grünen)
• Philipp Berner (FDP)
• Lars Herrmann (CDU)
Fachliche Impulse von:
• Prof. Dr. Hagen Krämer (Hochschule Karlsruhe)
• Carina Perez (London School of Economics)
Moderation:
• Sven Bennewitz
Resonanz und Fazit
Das Publikum zeigte großes Interesse an den Argumenten der Podiumsteilnehmer:innen. Während einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Modernisierung der Schuldenbremse befürworteten, hielten andere an der bestehenden Regelung fest. Die Diskussion verdeutlichte die Spannbreite der Positionen und die Relevanz des Themas für die kommende Bundestagswahl.
Die Veranstaltung bot eine wertvolle Plattform für den Austausch unterschiedlicher Perspektiven und unterstrich die Bedeutung einer sachlichen und fundierten Debatte über die finanzpolitische Zukunft Deutschlands.Dank an die Beteiligten, danke für einen spannenden Abend!
Ein riesiges Dankeschön an die Politiker auf dem Podium sowie an unsere fachlichen Impulsgeber Prof. Dr. Hagen Krämer und Impulsgeberin Carina Perez. Ebenso ein herzlicher Dank an Sven Bennewitz für die Moderation. Eure Beiträge haben die Diskussion bereichert und gezeigt, wie vielschichtig das Thema Schuldenbremse sein kann. Wir freuen uns auf die nächsten Debatten!
22. Januar 2025 - Führung Generalbundesanwaltschaft KA
Mit einer Führung beim Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof (GBA) setzte die Europa-Union Karlsruhe e.V. am 22. Januar ihre Reihe „Recht in Europa“ fort, bei der bereits der Bundesgerichtshof und das Bundesarbeitsgericht besucht wurden.
Die 30-köpfige Gruppe erhielt interessante Einblicke in das seit 1998 genutzte Gebäude, das auf einer quadratischen Grundfläche basiert und vom Architekten Oswald Mathias Ungers entworfen wurde, der auch die Badische Landesbibliothek gestaltet hat.
Staatsanwalt Apostel führte sympathisch durch die Geschichte der 1950 gegründeten Behörde, die heute rund 300 Mitarbeiter umfasst, darunter 100 Bundesanwälte. Im Foyer betrachtete die Gruppe eine Gedenktafel für Generalbundesanwalt Buback und seine Begleiter, die 1977 von der RAF ermordet wurden.
Im Siegfried-Buback-Saal erfuhren die Teilnehmer mehr über die Arbeit des GBA, der Ermittlungsverfahren in Staatsschutzsachen und Revisionen vor dem Bundesgerichtshof bearbeitet. Herr Apostel erläuterte anschaulich seine praktische Arbeit und beantwortete viele Fragen der Teilnehmer. Nach zweieinhalb Stunden endete die Veranstaltung.
Die nächste Veranstaltung beim Bundesverfassungsgericht ist ausgebucht. Für die Fahrt zum Europarat in Straßburg am 8. April gibt es noch Plätze. Weitere Infos finden sich auf der Homepage.
Sebastian Wolf