21.11.2023 - Europa in Waldbronn

Die Landtagsabgeordnete Alena Fink-Trauschel ist mit der Europa-Union Karlsruhe freundschaftlich verbunden. So war es kein Wunder, dass sie die Veranstaltung „Wohin steuern wir in Europa?“ in Waldbronn organisierte und damit reges Interesse bei den Europa-Fans fand. Sie hatte das Mitglied des Europa-Parlaments Moritz Körner (Renew Europe Fraktion) eingeladen, mit einem Impulsvortrag zur aktuellen Situation und der Perspektive der EU eine  Diskussion anzustoßen. Der Haushaltsexperte umriss viele aktuelle Herausforderungen:  vom Systemwettbewerb mit China, den Interessen und der Ausweitung der BRICS-Staaten, dem Krieg in der Ukraine sowie deren finanzielle Unterstützung, den Wahlen in den USA im kommenden Jahr. Positives erkannte er im Wahlergebnis in Polen, so dass er Chancen sieht, dass die Außenseiterrolle Ungarns für das Land künftig unangenehmer werden könnte. Als Hilfsmittel für die legale Migration sieht er den neuen EU-Talentpool, ein „Tinder für Arbeitskräfte“, fordert aber auch ein, dass die Goethe-Institute wieder mehr gefördert werden, damit deutsche Sprachkompetenz bereits in den Heimatländern erworben werden kann.

Viele Themen unterliegen bereits heute nicht mehr dem Einstimmigkeitsprinzip, und dennoch blockiert das Veto-Recht oft eine Weiterentwicklung. So sieht er vor einer EU-Erweiterung die Revision der Lissabonner Verträge. Frau Fink-Trauschel und Herr Körner stellten sich dem sehr interessierten Publikum zu einer engagierten Diskussion. Noch etwas

Positives zum Schluss: Das Thema Bürokratie!  ---

Wirklich? –

Jeder einzelne Vertrag in Brüssel erübrigt 27 Einzelverträge.
 

Bei der Gelegenheit konnten wir auch den Europa-Kandidaten von Karlsruhe-Land kennenlernen: Niclas Modenhauer.
 

Foto:  Alena Fink-Trauschel

Von links nach rechts: Niclas Moldenhauer, Désirée Fuchs – Delegierte für die Landesversammlung, MdEP Moritz Körner, MdL Alena Fink-Trauschel, Oliver Bossert, ehem. Vorstandsmitglied der JEF Karlsruhe
 

#allefuereuropa #noveto #eu #europa #europawahlen #friedensprojekt

21.10.2023 - Straßburg "La Neustadt"

Am sonnigen 21. Oktober 2023 hatten wir das Vergnügen, die bezaubernde Straßburger Neustadt zu erkunden, begleitet von dem äußerst kenntnis-reichen Stadtführer Klaus Gras. Die Straßburger Neustadt, auch bekannt als "La Neustadt," ist ein architektonisches Juwel und ein beeindruckendes Zeugnis der Geschichte der Stadt Straßburg.

In der wechselvollen Geschichte von Elsass und Lothringen wurde die Straßburger Neustadt, im 19. Jahrhundert unter deutscher Herrschaft erbaut und wird deshalb auch als Deutsches Viertel benannt. Die monumentale Architektur ist schlichtweg atemberaubend, und Klaus Gras war der perfekte Begleiter, um uns die Geschichte hinter den Mauern näherzubringen. Von den Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs verschont, ist das einzige verbliebene Beispiel dieser Größe und Einheitlichkeit der deutschen Architektur des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Dieser Reichtum wurde 2017 durch die Aufnahme eines Teils der Neustadt in die UNESCO-Welterbeliste anerkannt.

Der Rundgang:
Unsere Tour begann am Place de la République (Kaiserplatz), einem beeindruckenden Platz, der von majestätischen Gebäuden, herausragend der Kaiserpalast, und einem wunderschönen Park umgeben ist. Hier beeindrucken 4 gewaltige Ginkgo-Bäume mit Umfängen bis 6,50 m, Geschenke des japanischen Kaisers um 1880. Das zentrale städtebauliche Element der Neustadt ist die monumentale Achse, die den Kaiserplatz mit dem Place de l’Université verbindet. Rund um die weitläufigen Plätze und breiten Prachtstraßen des Viertels gruppieren sich prächtige Gebäude, Symbole der neuen Machthaber in Straßburg nach der Annexion durch Preußen. Wir schlenderten durch das Deutsche Viertel zur Grande Ile, Weltkulturerbe seit 1988. Dies ist die historische Altstadt von Straßburg, einer Insel, die vom Nebenfluss Ill und dem Falschwallkanal (Canal du Faux Rempart) umflossen wird. Hier dominieren Fachwerkhäuser, die typisch für den süddeutschen-alemannischen Raum sind und natürlich das Straßburger Münster.


Nach einem Mittagessen bei „Le Gruber“ in Straßburg traten wir die 2. Etappe an:

Kappelrodeck liegt herrlich eingebettet zwischen weiten Obstanlagen und reichen Weinbergen direkt an der „Badischen Weinstraße“. Seit 1934 werden im Winzerkeller „Hex vom Dasenstein“ preisgekrönte Weine hergestellt. Nach der Sage war die Hex vom Dasenstein eine Ritterstochter, die vom Vater verstoßen wurde, weil sie einen Bauern liebte. Letzterer verschmähte sie, weil sie deshalb keine Mitgift mitbrachte. In der Folge hauste sie im Dasenstein, pflanzte Wein und trieb allerlei Schabernack. So war sie bald die „Hex vom Dasenstein“.

 Inzwischen ist der Winzerkeller mit den Oberkircher Winzern fusioniert, pflegt aber noch eigenständig seine Marke vor Ort und unterhält die notwendige Infrastruktur. Zur Begrüßung gab es einen fruchtigen Rosé-Sekt. Bei einer Kellerführung zeigte uns Ernst Rentschler den Werdegang des Weines von der Anlieferung der Trauben bis zur Abfüllung. Hierbei ging er auch auf die Besonderheiten der Sektherstellung ein, bei der der Wein ein zweites Mal mit einem Hefedepot gelagert wird. Die ansprechende Führung machte natürlich neugierig, die Weine auch probieren zu dürfen. Riesling, Weißburgunder, Weißherbst und Spätburgunder schmeckten in den wunderschön gestalteten Räumen der Kellerei so gut, dass viele im Anschluss noch Wein für zuhause einkauften. Prost! A votre santé!

Désirée Fuchs

13.10.2023 - Darmstadt mit Besuch des ESOC

Abheben im übertragenen Sinne konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Tagesfahrt nach Darmstadt, die die Europa-Union Karlsruhe am Freitag, den 13. Oktober 2023 veranstaltet hat. Im Mittelpunkt der Fahrt stand der Besuch des Europäischen Raumflugkontroll-zentrums (European Space Operations Centre, ESOC) mit Sitz im dortigen Europaviertel. Die Ausführungen der ESOC-Guides ließen uns die interessante Welt der Satelliten kennenlernen, gedanklich von der Erde abheben und in die unendlichen Weiten des Alls schweben.

 

Begonnen hatte der Tag jedoch sehr erdverbunden mit vielfältigen Informationen und Zahlen über die viertgrößte Stadt Hessens, die uns die Stadtführerin und der Stadtführer mit auf den Weg gegeben haben. In der Stadt, die seit 1997 die amtliche Zusatzbezeichnung Wissenschaftsstadt trägt, befinden sich zahlreiche Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Auf die Technische Universität, die Hochschule Darmstadt, die Evangelische Hochschule und die Wilhelm Büchner Hochschule verteilen sich ca. 50.000 Studierende (bei ca. 162.300 Einwohnern), was Darmstadt zu einer jungen Stadt macht. Zu den über 30 weiteren Forschungseinrichtungen gehören das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung, drei Institute der Fraunhofer-Gesellschaft, die Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten EUMETSAT und das Europäische Raumflugkontrollzentrum ESOC.

 

Bei schönstem Sonnenschein starteten wir anschließend mit Stadtführerin und Stadtführer zu einem kurzweiligen Rundgang. In zwei Gruppen haben wir dabei eine veritable „Platzrunde“ gedreht, die uns - vorbei an zahlreichen weltlichen und kirchlichen Gebäuden unterschiedlicher historischer und architektonischer Epochen – ausgehend vom Mathildenplatz über den Luisen-, den Wilhelminen-, Georg-Büchner-, den Ludwigs-, den Markt-, den Ernst-Ludwigs-Platz wieder zurück zum Mathildenplatz geführt hat. Auf wenigen hundert Metern erlebten wir ein weites städtebauliches Spannungsfeld von Gebäuden aus kurhessischer Zeit, der Gründerzeit, der Epoche zwischen den Weltkriegen und zeitgenössischer Architektur. Dazu gesellte sich insbesondere rund um den Luisenplatz noch eine Armada von Straßenbahnen und Omnibussen, die den ÖPNV aus und nach allen Himmelsrichtungen sicherstellen.

 

Anschließend an eine wohl verdiente Erfrischungspause haben wir uns am frühen Nachmittag zu unserem nächsten Ziel, dem ESOC, in das westlich des Hauptbahnhofs gelegene Europaviertel begeben. Das ESOC ist eines der Operationszentren der Europäischen Weltraumorganisation (European Space Agency, ESA), eröffnet im Jahr 1967 vom damaligen Bundesforschungs-minister Gerhard Stoltenberg. Dort wurden wir von zwei sehr kundigen und ebenso beredten Mitarbeitern empfangen, die uns in zwei Gruppen zu einer Führung über das Außengelände, zu zahlreichen Exponaten, zu einer Filmvorführung und zu einem Blick in einige Kontrollräume mitgenommen haben. Wir haben erfahren, dass das ESOC das Missionskontrollzentrum (Mission Operations Centre) für die meisten Weltraumprojekte der ESA ist. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die Telemetriedaten (= Messwerte) mit dem jeweiligen Raumfahrzeug auszutauschen; bei der bemannten Raumfahrt obliegt ihm das Aufrechterhalten der audiovisuellen Kommunikation mit der Besatzung des Raumfahrzeugs vom Start über den Missionsverlauf bis hin zur Landung.

 

Mehrere hundert Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen betreuen rund um die Uhr ein gutes Dutzend Vorhaben gleichzeitig und kommunizieren mit einem weltweiten Netz von Stationen, die die jeweiligen Satellitenbahnen verfolgen. Bei Satelliten in Erdumlaufbahnen spricht man sehr bildhaft von Stockwerken (= unterschiedliche Höhen), in denen sich die Raumfahrzeuge bewegen. ESOC kann ganz oder zeitweise die Kontrolle von Missionen anderer Weltraumorganisationen oder umgekehrt deren Missionen mit Daten unterstützen. Während der Projektplanung empfehlen die ESA-Experten-teams bereits im Vorfeld geeignete Trägerraketen, Flug- und Umlaufbahnen sowie die Software für die Steuerung. Bei einem 24/7-Betrieb versteht es für ESOC schon seit längerem als selbstverständlich, dass die Mitarbeitenden einen gewissen Teil ihrer Aufgaben per Telearbeit auch von zuhause aus erledigen können.

 

Die Erfassung, Verminderung und Vermeidung von Weltraummüll (engl. Space Debris) werden ebenfalls von ESA/ESOC überwacht. Mit jedem Start eines Satelliten wächst auch die Zahl der Raumfahrzeuge, die am Ende ihrer Nutzungsdauer in Einzelteile zerfallen können. Die wachsenden Trümmerfelder gefährden wegen möglicher Zusammenstöße nicht nur die bemannte und die unbemannte Raumfahrt, es kommt auch zunehmend zu Abstürzen von nicht verglühten Resten von Weltraumschrott auf die Erde. Das ebenfalls hier angesiedelte Space Debris Office betreibt dafür eine spezielle Datenbank, auf die international zugegriffen werden kann. Als „Highlight“ konnten wir beim Rundgang ein Stückchen echten Weltraumschrotts auch tatsächlich in Augenschein nehmen.

 

Nach dem zweistündigen Aufenthalt bei ESOC führte uns ein Bus-Kurztrip vom Westen in den Osten der Innenstadt, ein thematischer Sprung brachte uns von der High-Tech-Welt des 21. Jahrhunderts zur Welt der Bildenden Kunst und Architektur an der Schwelle des 20. Jahrhunderts – die Mathildenhöhe war die letzte Station dieser Fahrt. Schon vom Busparkplatz aus war zwischen den Bäumen der über 48 m hohe „Hochzeitsturm“ zu erkennen, der heute als Wahrzeichen der Mathildenhöhe und der Stadt Darmstadt gilt und uns den Weg dorthin gewiesen hat.

 

Die Mathildenhöhe ist eine Erhebung am Rand der Darmstädter Innenstadt und war im 19. Jahrhundert die Gartenanlage des großherzoglichen Hofes und wurde später im Stil eines Englischen Landschaftsparks umgestaltet. Benannt ist der Garten nach Mathilde von Bayern, der Ehefrau von Großherzog Ludwig III. Die Gesamtanlage „Mathildenhöhe Darmstadt“ umfasst die Wirkungsstätte der Darmstädter Künstlerkolonie und die von den Künstlern errichteten Bauten auf der Mathildenhöhe, in denen diese lebten und arbeiteten; sie ist seit dem Jahr 2021 als UNESCO-Welterbe anerkannt.

 

Der Rundgang eines Teiles der Gruppe führte am Hochzeitsturm, dem Ausstellungsgebäude, der Russischen Kapelle, dem Schwanentempel und den Wohnhäusern vorbei und gewährte auch einen weiten Blick über den Platanenhain auf die City. Einen geselligen Abschluss fand der Besuch der Mathildenhöhe bei einem kühlen Getränk in einer kleinen Gartenwirtschaft am Fuße des Hochzeitsturms – passenderweise in Nachbarschaft einer Hochzeitsgesellschaft.

 

Mit vielen schönen Eindrücken und Erinnerungen im Gepäck ging es am Ende eines interessanten Tages wieder zurück nach Karlsruhe.

 

Bernhard Gehweiler

19.09.2023 - Baden-Baden - SWR und Merkur

Mit Bahn und Bussen des ÖPNV fuhren 35 Reise-lustige am 19. Sept. 2023 von Karlsruhe nach und in Baden-Baden.
Werner Henn, der Kreisvorsitzende der Europa-Union Baden-Baden/Rastatt und Mitglied im Landesvorstand empfing uns am Bahnhof Baden-Baden und begleitete uns über den Tag bei unserem SWR-Besuch. Mit seinem Expertenwissen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland und Frankreich begeisterte er die Interessierten. Zusammen mit Katrin Klein und Silke Hamm vom SWR-Besucherdienst waren sie perfekte Gastgeber für die theoretischen Grundlagen zum ÖRR und einen Rundgang durch das SWR-Gebäude Haus Quettig: zuerst die unfassbar umfangreichen Requisiten für alle Bereiche des Lebens aus allen möglichen Zeiten, dann die handwerklichen Werkstätten. Höhepunkt war für die meisten sicherlich der Besuch in den Aufnahmestudios. Für die Fans der Fallers war es eine große Freude, in den Original-Kulissen Schnappschüsse zu schießen, andere bevorzugten das Aufnahmestudio für „Kaffee oder Tee“, wo die Live-Produktion schon vorbereitet war. Für Heiterkeit sorgten immer wieder Studio-Kulissen, die eine Landschaft simulieren und im Fernsehen wie Außenaufnahmen wirken. Auch die Aufnahmestudios für "Planet Wissen" und den „Tigerentenclub“ wirkten unbeleuchtet ganz anders als im TV. Der kleine Außengarten für Kaffee oder Tee war eine willkommene Erholung, bevor es mit öffentlichen Bussen Richtung Merkur ging.

Schon die Fahrt mit der Merkur-Bahn war ein Erlebnis, die Aussicht aus der Gondel faszinierend. Bei bestem Wetter (den Wind haben wir einfach ignoriert) konnten wir uns erst im Merkurstüble mit leckeren Kuchen u.a. verwöhnen lassen um dann bei kleineren Spaziergängen die Beine zu vertreten und die tolle Aussicht noch besser zu genießen.
Gegen 18.30 Uhr waren wir nach einem interessanten, schönen Tag wieder wohlbehalten in Karlsruhe zurück.

Désirée Fuchs/Christl Ruppert

12.08.2023 - Treffen bei den Lindenbäumen im ODP

Überzeugte Europäer trotzen jedem Wetter -
trotz intensiver Regenschauer traf sich eine Gruppe im Otto-Dullenkopf-Park und versammelte sich um die neu beschriftete Stele im Kreis unserer sieben Lindenbäume. Die Bäume haben wir anlässlich des 70jährigen Bestehens 2018 gepflanzt.
Bei einem Umtrunk mit unserem neuen Vorsitzenden, Dr. Michael Kromer, kamen wir zu der einstimmigen Feststellung - unsere Bäume haben sich prächtig entwickelt - und durch das Gartenbauamtes der Stadt Karlsruhe ist die Stele wieder neu und leserlich beschriftet - vielen Dank dafür.

19.06.2023 - 70ster Europäischer Wettbewerb

"Europäisch gleich bunt" unter diesem Motto stand der diesjährige Wettbewerb. Mit Kreativität, Mut und Engagement wurde dieses Thema umgesetzt. Frau Bürgermeisterin Lisbach von der Stadt Karlsruhe und Herr Dr. Kromer von der Europa-Union Karlsruhe konnten an 100 talentierte Schüler/innen Preise verleihen.

9.06.2023 - Kreisversammlung

Der Kreisverband Karlsruhe Stadt und Land e.V. der Europa-Union hielt am Mittwoch, den 19. Juli 2023, im Kühlen Krug in Karlsruhe seine satzungsgemäße Mitgliederversammlung ab. Das gut besuchte Treffen stand im Glanz des 75-jährigen Jubiläums, das man in diesem Jahr begehen darf. Bereits 1948 hatten sich Bürger mit dem Ziel zusammen-geschlossen, den Europäischen Gedanken im Sinne einer dauerhaften Friedenssicherung auf dem Kontinent in einer überparteilichen Vereinigung in Karlsruhe und Umgebung zu fördern. Diese Arbeit wird bis heute erfolgreich fortgesetzt.

 

Aus Anlass des Jubiläums hatte der Kreisverband im Juni im Gartensaal des Karlsruher Schlosses einen Festabend ausgerichtet, der bei den Mitgliedern noch in frischer und bester Erinnerung war. Der Vorsitzende des Kreisverbandes, Massimo Ferrini, dankte den Mitgliedern in seinem Jahresbericht für Ihr Engagement, das das Jubiläumsfest zu einem solch eindrücklichen Erlebnis hatte werden lassen: „Das war ein tolles Event in Anwesenheit zahlreicher Mitglieder, so etwa des Oberbürgermeisters der Stadt Karlsruhe, Dr. Frank Mentrup, und der Präsidentin des Bundes-arbeitsgerichts, Inken Gallner, das wir nicht so schnell vergessen werden“, so Massimo Ferrini. Insbesondere dankte er dem Organisationsteam um die Vorstandsmitglieder Christl Ruppert, Dr. Michael Kromer, Ludwig Theis und Sebastian Wolf für die unermüdliche Arbeit im vergangenen Jahr. Diese hatten nach der pandemiebedingten Zeit geringerer Aktivitäten, wieder ein großes Angebot für europabegeisterte Mitglieder und Gäste organisiert und durchgeführt. Beispielhaft nannte er in seiner Rückschau die Lesungen von Prof. Aleida Assmann und Heinrich Kümmerle und Bildungsfahrten zur Europäischen Zentralbank in Frankfurt, zum baden-württembergischen Landtag nach Stuttgart, zum Europarat und nicht zuletzt auch Fahrten mit Schülergruppen zum Europäischen Parlament nach Straßburg.

 

Eine besondere Ehrung durch den Kreisverband erfuhr der frühere Leiter des Karlsruher Gartenbauamtes Prof. Robert Mürb, bekannt nicht zuletzt auch durch seine langjährige Tätigkeit als Vorsitzender der Landesvereinigung Baden in Europa, der nach mehrjähriger Vorstandstätigkeit bei der Europa-Union nicht wieder für ein Amt kandidierte. Er wurde für seine Verdienste mit der Silbernen Ehrennadel der Europa-Union Deutschland ausgezeichnet und von der Versammlung einstimmig zum Ehrenmitglied des Vorstandes bestimmt. Prof. Mürb sagte: „Das ist eine wunderbare Ehrung für mich! Europa hatte für mich immer einen großen Stellenwert, schon seit meiner Kindheit in Baden-Baden wo immer auch internationales Publikum war. Auch bei der Landesvereinigung Baden in Europa war der Europa-Bezug im Namen ganz bewusst gewählt. Ich wünsche der Europa-Union weiterhin alles Gute und freue mich, als Ehrenvorstandsmitglied weiterhin eng  verbunden zu bleiben.“

 

Zum neuen Kreisvorsitzenden wurde danach Dr. Michael Kromer gewählt.
Er bedankte sich bei seinem Vorgänger Massimo Ferrini für dessen erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre. Ferrini hatte nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden kandidiert, wurde aber von der Versammlung  neben Bernhard Gehweiler und Sebastian Wolf zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Dr. Kromer bedankte sich bei seinem Amtsvorgänger und bei den Mitgliedern für das ausgesprochene Vertrauen: „Ich freue mich sehr, dass wir mit einem tollen Team die Arbeit der vergangenen Jahre fortsetzen können. Machen Sie Werbung für Europa! Ich habe festgestellt, dass viele Menschen sehr positiv auf die Arbeit der Europa-Union reagieren wenn man zu diesem Thema ins Gespräch kommt.“

 

Als Schatzmeisterin wiedergewählt wurde Christl Ruppert. Als Beisitzer wurden wiedergewählt Gabriele Bartman, Nevzat Güney, Dieter Jockers und Ludwig Theis. Neu in den Vorstand als Beisitzer aufgenommen wurden Sven Bennewitz und Manfred Richter. Ebenfalls wiedergewählt wurde schließlich Désirée Fuchs als Kassenprüferin. Ihnen allen wünschte der Wahlleiter Uwe Hempelmann im Namen der Versammlung viel Erfolg.

 

Mit einem gemeinsamen Essen im Biergarten des Kühlen Krugs endete die Versammlung beschwingt und in Vorfreude auf die kommenden Veranstaltungen, wie etwa Fahrten zum SWR nach Baden-Baden und zur ESOC nach Darmstadt im September und Oktober und eine Lesung von Dr. Stefan Woltersdorff im November.

(Sebastian Wolf)

22.06.2023 - 75 Jahre Kreisverband Karlsruhe

„Die europäische Idee“ war vor 75 Jahren die Vision der Gründungsväter der Europa-Union Deutschland, so auch in Karlsruhe, wo 1948 der Kreisverband Karlsruhe Stadt und Land gegründet wurde. Auch Robert Schuman und Jean Monnet hatten in dieser Zeit einen Traum von Europa, der bisher in Europa bis zu den Verträgen von Lissabon real wurde. Die Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts Inken Gallner veranschaulichte die bisherige Entwicklung Europas in einer einfühlsamen Rede anlässlich unseres 75. Geburtstags. Zuvor hatte MdEP Rainer Wieland die Festgesellschaft virtuell gegrüßt, der stellvertretende Landesvorsitzende der Europa-Union Baden-Württemberg Florian Ziegenbalg freute sich über die Einladung und zollte u. a. allen Europa-Fans Respekt, die auch bei real herben Rückschlägen unverdrossen für die europäische Idee werben. Der Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup betonte, dass die Region immer gelitten habe, wenn die Grenzen nach Frankreich geschlossen waren. Moderatoren des Abends waren vom Vorstand der Europa-Union Karlsruhe Massimo Ferrini, Michael Kromer und Sebastian Wolf.

Die Mitglieder des Kreisverbandes Karlsruhe, Vertreter der Kommunal- und Landespolitik sowie befreundeter Kreisverbände und Kooperationspartner feierten das Jubiläum im Karlsruher Schloss. Nach der Begrüßung und der Festrede kam es zu Begegnungen, bei denen die MdLs Alena Fink-Trauschel und Alexander Salomon, Florian Ziegenbalg vom Landesverband Baden-Württemberg, sowie Jakob Rauschert und Sarah Reisinger von den Jungen Europäischen Föderalisten und Daniel Gassner von der Europa-Schule angeregt mit den Gästen diskutierten. Vor der prachtvollen Kulisse von Schloss und Schlossgarten genossen die Gäste die Abendstimmung, bis der Regen die Regie übernahm. Eine besondere Ehre war es für uns, dass der Sohn eines Kreisverbands-Gründers, Prof. Dr. Dr. Norbert Groß, mit uns feierte. Auch die finanzielle Unterstützung der Volksbank pur, der herzlicher Dank gilt, trug zum Gelingen der Feier bei.

Die Gäste genossen das einzigartige Ambiente im Gartensaal des Karlsruher Schlosses mit der Terrasse, die den offenen Blick zum Schlossgarten gewährte. Auch das Catering ließ keine Wünsche offen.

Mit Evergreens aus Europa umrahmte das Colette-Sternberg-Ensemble das Programm und sorgte so für eine fröhliche Stimmung unter den Anwesenden.

Der Vorstand und die Aktiven des Abends sind glücklich und auch ein wenig stolz, dass der Abend ziemlich reibungslos gelang, das Miteinander so gut funktionierte und das Wetter zumindest eine Zeitlang mitspielte.

Désirée Fuchs

24.05.2023 - Landtags-Besuch in Stuttgart

Die Europa-Union Karlsruhe Stadt u. Land e.V. unternahm einen interessanten Besuch im Stuttgarter Landtag, wo sie herzlich von Alexander Salomon empfangen wurde. Der Tag versprach politische Einblicke und anregende Gespräche.

 

Vor unserem Treffen führte Dr. Michael Kromer mit Fachwissen und einem Augenzwinkern durch das ehemals badische Stuttgart und teilte interessante Anekdoten über die Stadt und ihre Geschichte.

Der Landtagsabgeordnete Alexander Salomon und seine beiden Assistentinnen gesellten sich ab dem Mittagessen zur Gruppe. Bei anregenden Gesprächen ging es dann bei strahlendem Sonnenschein vom Schlossplatz zum Landtag.

Nachdem wir vom Besucherdienst gebrieft waren, war es soweit: der Besuch einer Plenarsitzung des Landtags. Zuerst stand Innenminister Thomas Strobl in einer Fragestunde zur organisierten Kriminalität in Baden-Württemberg Rede und Antwort.

Beim anschließenden Tagesordnungspunkt, einer Beratung zum Landesgrundsteuergesetzes wurden Argumente zu einem tagesaktuellen Thema ausgetauscht, das im Moment alle Menschen in Baden-Württemberg betrifft. Ist der Grundsteuerentwurf gerecht, indem er die Fläche besteuert und nicht die Wohnverhältnisse? Wer sich die Argumente der einzelnen Seiten noch einmal anhören möchte und wissen möchte, wie es dann weiterging hat hier die Gelegenheit

 

https://www.landtag-bw.de/home/mediathek/videos/2023/20230524_sitzung065_2.html?t=0#

 

Abschließend hatten wir noch die Gelegenheit, das Erlebte sehr nahbar mit unserem Landtagsabgeordneten Salomon im Rahmen eines Abgeordnetengesprächs in einem Sitzungssaal des Landtags zu diskutieren.

Mit vielen neuen Erkenntnissen verabschiedete sich die Gruppe der Europa-Union Karlsruhe schließlich vom Stuttgarter Landtag. Vielen Dank für die Gastfreundschaft und die sympathische persönliche Begegnung.

 

Désirée Fuchs

06.05.2023 - Pumpspeicherkraftwerk in Forbach

Ein „Puls“ von 50 ist wichtig – auch Strom hat Her(t)z

Nach den Besuchen der Kraftwerke im Karlsruher Rheinhafen (fossile Strom-erzeugung) und dem Laufwasserkraftwerk in Iffezheim galt es, einen weiteren regenerativen Kraftwerkstyp zu erkunden: das Pumpspeicherkraftwerk in Forbach. Das Organisationsteam freute sich über das rege Interesse.

Herr Wunsch von der EnBW war für die Dauer dieses Nachmittags ein kompetenter Gastgeber. Neben vielen Informationen gab es auch viel zu sehen.

Energie in bedeutenden Mengen auf Abruf zu speichern ist eine der großen Herausforderungen für Energieerzeuger. Neben der reinen Strommenge muss der „Puls“ 50 Hertz gehalten werden. Das europäische Verbundnetz arbeitet mit Wechselstrom. Er hat unter anderem den Vorteil, dass die Spannung einfach transformiert werden kann. Die Häufigkeit mit der er seine Richtung pro Sekunde ändert, ist die Frequenz. Sie wird in Hertz gemessen. Die Drehzahl der Rotoren aller Generatoren des Netzes ist genau auf 50 Hertz eingestellt.  Damit die Frequenz und damit das Netz stabil bleiben, muss in jedem Moment genauso viel Strom erzeugt werden, wie gerade verbraucht wird. In der Praxis schwankt die Netzfrequenz ein wenig. Solange die Abweichung aber nicht mehr als plus/minus 0,2 Hertz beträgt, ist alles im grünen Bereich. Kommt es jedoch zu größeren Schwankungen, trennen sich Anlagen automatisch vom Netz (Frequenzschutz), um sie vor Beschädigung zu schützen.

Vor diesem Hintergrund informierten wir uns über die Bedeutung der Pumpspeicherkraftwerke. Wenn elektrische Energie benötigt wird, strömt das in einem Oberbecken gestaute Wasser auf die Turbinen des im Tal liegenden Maschinenhauses, die den Generator antreiben. Ist zu viel Energie im Netz, "verwandeln" sich die Generatoren in Elektromotoren und treiben die Pumpen an, mit deren Hilfe das Wasser aus dem unteren Becken wieder in das obere Speicherbecken gelangt. Das Wasser steht nun erneut zur Stromerzeugung zur Verfügung.

Wenn Pumpspeicherkraftwerke elektrische Energie zum Pumpen nutzen, geschieht dies bewusst, um Überkapazitäten im Stromnetz aufzufangen. Denn in Zeiten mit geringem allgemeinen Strombedarf wird der vorhandene Strom gespeichert. Diese Fähigkeit von Pumpspeicherkraftwerken, sowohl Energie aufzunehmen als auch abzugeben, hilft dabei, Stromerzeugung und Strombedarf besser auszubalancieren. Das macht Pumpspeicherkraftwerke unverzichtbar, wenn es darum geht, eine immer größer werdende Stromproduktion aus Wind und Sonne mit dem konventionellen Kraftwerkspark in Einklang zu bringen.

In Forbach liegt derzeit noch ein Sonderfall vor: Das Wasser, das in die Schwarzenbachtalsperre gepumpt wird, kommt nicht aus dem Unterbecken, sondern aus dem Sammelbecken Kirschbaumwasen. Die Technik ist seit über 100 Jahren unverändert. Historische Filmaufnahmen von den Baumaßnahmen bewegten das Publikum.

Ein Aus- und Umbau wird hier zu einer effizienteren und deutlich leistungsstärkeren Lösung führen. Zu den Plänen gibt es einen Film der EnBW - https://youtu.be/qQEaWAnXRlQ

Kurz zusammengefasst:  Pumpspeicherkraftwerke speichern große Mengen Strom wie eine gigantische Batterie und liefern auf Abruf Strom für den Markt. Sie gleichen Schwankungen im Stromnetz aus und gleichen Unregelmäßigkeiten bei der regenerativen Stromerzeugung durch Sonne oder Wind aus. Sie sind schnellstartfähig – das heißt, sie bauen in Notfällen das Stromnetz schnell wieder auf.

Nach der theoretischen Einführung konnte sich die Gruppe die Maschinenhalle mit dem Besichtigen der gigantischen Rohre, Turbinen und Pumpen sowie des Leitstands mit teilweise museal anmutenden Überwachungsgeräten konkrete Eindrücke sammeln.

Überwältigend war der Blick von unten am Fuß der Staumauer der Schwarzenbachtalsperre. Der Stollen am Fuß der Mauer war ca. 12 Grad kühl, ein langer schmaler Weg führte zum „Stöpsel“ des Sees. Wasser plätscherte da unten, Eisen hatte den Boden braun gefärbt, weltweit werden alle Erdbeben ab der Stärke von 6,0 gemessen. Beim Seebeben von Fukushima schlug das Pendel in Forbach um 9 cm aus.

Nach Besuch von Kraftwerk und Stollen wollte ein Teil der Gruppe unbedingt noch zum See hochfahren. Denn dieser riesige Stromspeicher ist zugleich ein beeindruckendes Gewässer in bezaubernder Landschaft und war an diesem Frühlingsabend ein großartiges Naturerlebnis.

 

Désirée Fuchs

27.-30.03.2023 - BPA-Reise nach Berlin zu Herrn Theurer

Reise-ABC der Europa-Union Karlsruhe: B wie Berlin!

 

Baden-Württemberg (Eigenname)

Der Südweststaat ist in der Hauptstadt Berlin durch eine so genannte Landesvertretung repräsentiert, welches sich als Scharnier zwischen Landes- und Bundespolitik versteht. Diese befindet sich zwischen den Botschaften von Österreich und Indien am Berliner Tiergarten. Neben ihrer politischen Bedeutung dient sie auch als Begegnungs-stätte, in der Baden und Württemberg präsentiert werden. Auch ein Gästehaus ist angegliedert. Die Gruppe freute sich über die Gastfreundschaft in der dortigen Weinstube.

 

Bahnstreik (der)

Ursprünglich sollte die Besuchergruppe mit dem ICE nach Berlin kommen. Wegen des Bahnstreiks wurde die Unternehmung zu einer komfortablen Busreise umgewandelt. Schön, dass die Organisatoren diese reibungslose Alternative zuließen.

 

Bar (die)

Beliebter Treffpunkt am Abend, an dem Teilnehmende die Eindrücke des Tages Revue passieren lassen konnten.

 

Bedrückend (Adjektiv)

Der Besuch des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit löste bei einigen Teilnehmenden bedrückende Momente aus. Mitglieder eines Aufarbeitungsvereins führten über das Gelände und zeigten an der Entwicklung der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg, wie der Überwachungsstaat sich buchstäblich in den Kiez hineinfräste und das Eindringen des MfS in den Alltag der DDR-Bevölkerung.

 

Begleitperson/en (die)

Vom Karlsruher und Horber Wahlkreisbüro des Abgeordneten Michael Theurer begleiteten Nicolas van Ryk und Cora Stark die Gruppe von Anfang an. Vom Bundespresseamt wurde das Team während unseres Aufenthalts in Berlin von Stephan Luckas ergänzt, der die Gruppe mit Berliner Insiderwissen begleitete. Guide Matthias Hopp glänzte mit seinem Wissen auf der -> Busrundfahrt.

 

Berlin (Eigenname)

Seit dem Hauptstadtbeschluss 1991 gilt Berlin als Hauptstadt für das vereinigte Deutschland. Alle Ministerien sind noch zusätzlich in Bonn vertreten, manche noch mit erstem Dienstsitz.

 

Besuchermagnet (der)

Ein wahrer Besuchermagnet ist das Futurium am Alexanderufer. Dort dreht sich alles um die Frage: „Wie wollen wir leben?“. Es lassen sich mögliche Zukünfte darstellen. Über ein Armband können Besuchende interaktiv mit den Exponaten kommunizieren. Auch Hardware für Augmented Reality lädt spielerisch in die Thematik ein. Ein kleiner Roboter entzückte das Publikum, indem er Leergut einsammelte.

 

Besuchertribüne (die)

Nach einem Sicherheitscheck hatten wir die Gelegenheit, einer Bundestagssitzung für knapp eine Stunde zu folgen. Wer die Sitzung unter der Leitung von Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas aus der Perspektive eines Fernsehzuschauenden noch einmal ansehen will, hat hier die Möglichkeit:

https://www.youtube.com/watch?v=1Orvlj3Q6aI

 

Besuchszeit (die):

27. bis 30. März 2023

 

BMDV (Abkürzung) -> Bundesministerium für Digitales und Verkehr

 

BPA (Abkürzung) -> Bundespresseamt

 

Britisch (Adjektiv)

„Der König kommt!“ Es war nicht zu übersehen, dass sich King Charles III zu einem Staatsbesuch angekündigt hatte. Die ganze Stadt war schon tags zuvor mit britischen Fähnchen geschmückt. So galt es, das Areal rund um das Brandenburger Tor schon vorher in Eigenregie zu erkunden. Die Absperrungen wiesen auf eine hohe Sicherheitsstufe hin. Die Menschen in Berlin scheinen es gewohnt zu sein. Viel Stau! Wenig Aufregung bei der Berliner Bevölkerung! Während das Königspaar am Brandenburger Tor für Furore sorgte, war die Besuchergruppe im BMDV.

 

Bundesministerium für Digitales und Verkehr (das)

Abk.: BMDV - In der Invalidenstraße gegenüber vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz befindet sich das BMDV mit dem Hausherrn Dr. Volker Wissing. Im Besucherzentrum erfuhr die Gruppe die Struktur des Hauses mit den Staatssekretären, parlamentarischen Staatssekretären, den Referaten, die auch die Wasserwege beinhalten. Anschließend präsentierte ein Referent ein Konzept zum vernetzten Verkehr der Zukunft.

 

Bundespresseamt (das)

Abk.: BPA - Das BPA versteht sich als Informationsdrehscheibe zwischen Bundesregierung und Bevölkerung. Es unterrichtet die Regierung über die Nachrichtenlage und kommuniziert die Arbeit der Bundesregierung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. Es bietet allen Bundestagsabgeordneten die Möglichkeit,
50 Bürgerinnen und Bürger pro Wahlkreis und Jahr nach Berlin einzuladen.

 

Bundestagsabgeordnete/r (die/der)

Entsprechend der Wahlergebnisse von Bundestagswahlen werden Abgeordnete nach Berlin in den Reichstag gesandt, um dort die Aufgaben der Legislative wahrzunehmen. Unser Gastgeber Michael Theurer ist vom Bundespräsidenten (auf Vorschlag des Ministers) zum parlamentarischen Staatssekretär ernannt. In dieser Funktion muss er Mitglied des Deutschen Bundestags sein und unterstützt das BMDV bei der Erfüllung politischer Aufgaben der Exekutive.

 

Bundestag (der)

Der Besuch des Bundestags war der Höhepunkt der Reise. Im ersten Teil besuchte die Gruppe eine Plenarsitzung des Bundestages (-> Besuchertribüne). Nach diesen Impulsen wurden wir von 3 Mitgliedern der FDP-Fraktion in deren Fraktionssitzungssaal empfangen. Neben dem parlamentarischen Staatssekretär Michael Theurer beantworteten die MdBs Stephan Seiter und Martin Gassner-Herz formale Fragen zur Funktion des Bundestags, standen aber auch für politisch kontrovers diskutierte Themen wie z. B.  das Tempolimit zur Verfügung. Für den reibungslosen Ablauf sorgte der wissenschaftliche Mitarbeiter Frank Ehrle. Tolle Fotoaufnahmen machte Sanjar Khaksari.

 

Busfahrer (der)

Keine Verspätung, keine umgekehrte Wagenreihung, immer cool im Berliner Stadtverkehr, immer gut gelaunt: unser Waldemar!

 

Busrundfahrt (die)

Einen halben Tag lang zeigte der Guide Max Hopp mit vielen Informationen, aber auch staubtrockenem Humor sein und das politische Berlin. Seine lakonische Art, der in Bezug auf die Berliner Mentalität selbstironische Zungenschlag und ein Faktenwissen jenseits der Zahlen ließen die Zeit wie im Flug vergehen.

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Bewertung einer Besucherin:
 

Bravo! Begeisternd!

***** 5,0/5

 

Désirée Fuchs

16.03.2023 - Europa-Parlament mit Carl-Engler-Schule

Europa-Union Karlsruhe und die Carl-Engler-Schule aus Karlsruhe besucht den Europaabgeordneten Daniel Caspary (CDU) im Europäischen Parlament in Straßburg

Das Ziel unseres Ausfluges war die Europäische Hauptstadt Straßburg. Wir hatten frühzeitig zu der Fahrt eingeladen und freuten uns über zahlreiche Anmeldungen. Die markanteste Station war das Europäische Parlament mit dem Besuch einer Plenarsitzung und einer Diskussionsrunde mit dem Europaabgeordneten Axel Voss MdEP (CDU), der den kurzfristig erkrankten Daniel Caspary MdEP vertrat.

 

Beim Europäischen Parlament angekommen wurden wir von einem Mitarbeiter von Herrn Caspary bereits erwartet. Auf unserem Programm standen folgende Punkte: ein Gespräch mit dem Abgeordneten, ein Rundgang durch das Parlamentsgebäude, ein Besuch des Plenarsaals und des Parlamentariums. Die Dimension des Plenarsaals für die 705 Abgeordneten aber auch die Abläufe im Plenum waren höchst beeindruckend.

Während des Gesprächs mit dem Europaabgeordneten Axel Voss MdEP (CDU) wurden wir kurz in die Arbeitsweise des Parlaments und dessen Ausschüsse eingeführt. Einer kompakten Präsentation seines eigenen Werdegangs und der Darlegung seiner Zuständigkeit im Parlament schloss sich ein Dialog mit uns an, bei dem kein Thema ausgespart blieb. „Europa lebt vom Mitmachen!“ verabschiedete sich der Abgeordnete von uns. Mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck traten wir dann wieder die Heimreise an.
 

11.03.2023 - Landesversammlung EU Baden-Württemberg

„Europa – unser Fels in der Brandung“ lautete das Motto der Landesversammlung 2023. Drei Delegierte (Dr. Michael Kromer, Christl Ruppert und Désirée Fuchs) vom Kreisverband Karlsruhe Stadt und Land waren in Reutlingen bei der jährlichen Tagung der Europa-Union Baden- Württemberg am 11. März mit dabei. Karlsruhe ist einer von 31 Kreisverbänden in Baden-Württemberg. Wir gehören zur Europa-Union Deutschland und diese zum Verband europäischer Föderalisten, die alle zusammen für ein friedliches Haus Europa werben. Die Redebeiträge standen im Schatten des Ukraine-Krieges und dem Zeichen der Solidarität mit den betroffenen Menschen. Unter anderem fanden Wahlen, bei denen die Vorsitzende Evelyne Gebhardt mit überwältigender Mehrheit in ihrem Amt bestätigt wurde. In Workshops ging es u. a. darum, wie die Zusammenarbeit zwischen den Aktiven in Deutschland und Frankreich aufrechterhalten und verstärkt werden kann bzw. mit welchen Kommunikationsformaten die Menschen erreicht werden können. Mit ihren Grußworten ergänzten Gäste aus dem Elsass (Annick Sittler) und Bayern (Thorsten Frank) das Programm. Interessant auch dieses Mal: der Vortrag von Daniel Frey, Mitglied des SWR-Rundfunkrates für die Europa-Union und die Vertriebenenorganisationen, über die Zukunft des Senders Arte, nachdem Frankreich den Rundfunkbeitrag abgeschafft hat. Die Veranstaltung war wie immer hervorragend organisiert von der Leiterin der Landes-Geschäftsstelle, Bettina Kümmerle.

 

Désirée Fuchs

15.02.2023 - Autoren-Lesung "Europa ist für alle da!"

"Wer glaubt, dass sich die ewige Frage von Krieg und Frieden in Europa nie mehr stellt, könnte sich gewaltig irren. Die Dämonen sind nicht weg, sie schlafen nur“.
Dieses Zitat von Jean-Claude Juncker war schon 2020 der Leitgedanke für Heinrich Kümmerle zu seinem Buch „Europa ist für alle da!“ Der bekennende Weltbürger besuchte uns in Karlsruhe. Er ist seit 2005 Vorsitzender des Kreisverbandes Heilbronn und seit Jahrzehnten Europäischer Föderalist. Er erklärte dem interessierten Publikum seine Definition dieses Begriffs, verwies aber auf unterschiedliche Denkschulen dieses europäischen Prinzips „Föderalismus“. Seine Idee (und die der Union Europäischer Föderalisten) ist die Idee des Kommunalismus, d. h. einer Theorie, nach der die Gesellschaften dezentralisiert über vernetzte Strukturen von unten nach oben organisiert sein sollten. Der geschichtliche Abriss über die europäische Idee der letzten beiden Jahrhunderte und insbesondere die Zeit seit dem 2. Weltkrieg sowie seine Vision für das künftige Europa fesselten das Publikum und lösten eine lebhafte konstruktive Diskussion aus. Für einige Themen, v.a. Mythos Europa und Migration reichte die Zeit nicht mehr. Viele Teilnehmende wünschten sich für die nur rudimentär angeschnittenen Themen einen weiteren Themenabend.
Heinrich Kümmerle schenkte zum Abschied allen Anwesenden ein Exemplar seines Buches. Herzlichen Dank, Heinrich Kümmerle für die vielen wertvollen Impulse und Ihr Buch, welches Ihr Publikum nach dem inspirierenden Abend sicherlich voller Neugierde lesen wird. (Désirée Fuchs)

25.01.2023 - Straßburg Europarat

Fast auf den letzten Drücker vor dem großen langwierigen Umbau des Plenarsaals gelang es der Europa-Union Karlsruhe, einen Besuchstermin im Europarat zu ergattern. Die gut nachgefragte Fahrt führte am Vormittag direkt vor das Ratsgebäude, wo bei der Ankunft eine kurdische Interessenvertretung lautstark in Form eines Camps die Freilassung von PKK-Chef Öczalan forderte.

 

Die 46 Flaggen der Mitgliedsländer erklärten ohne Worte die Bedeutung des Areals, welches die Teilnehmenden nach einer Ausweiskontrolle betreten konnten. Das Mahnmal der Holocaust-Opfer, zu deren Ehren anlässlich des Gedenktages von der deutschen Außenministerin und dem Staat Israel Blumen niedergelegt worden waren, und ein zerstörtes Hilfsfahrzeug aus der Ukraine gaben nachdenkliche Impulse, bevor die Gruppe ins Innere des Gebäudes gelangte.

 

Im freundlichen Empfangsbereich erklärten die beiden Gästebetreuerinnen die Institution „Europarat“. Im Gegensatz zur EU (27 Nationen) umfasst der Rat nahezu alle Staaten Europas. Russland war 2022 nach dem Angriff auf die Ukraine ausgeschlossen worden, Belarus kann wegen Aufrechterhaltung der Todesstrafe nicht beitreten. Die Institutionen des Europarates sind das Ministerkomitee, die Parlamentarische Versammlung, der Kongress der Gemeinden und Regionen, der Menschenrechtskommissar, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Unter https://www.coe.int/de/web/portal/home präsentiert und erklärt sich der Europarat als europäische Institution auch in deutscher Sprache.

 

Der verlinkte Film (Stand 2015) gibt einen ganz guten Überblick über Motivation und Aufbau es Europarates. https://www.youtube.com/watch?v=c3nDhvLGHVA

Inzwischen hat Generalsekretärin  Marija Pejčinović Burić den Vorsitz inne.
Eine weitere wichtige Errungenschaft des Europarats ist die Europäische Sozialcharta. Weitere Informationen hierzu unter  https://www.sozialcharta.eu/ Die Gruppe hatte in einem Videovorführraum die Gelegenheit, einen ähnlichen Film zu sehen. Hier sah man am deutlichsten, dass das Gebäude aus einer anderen Zeit stammt. An den orangefarbenen Sitzen waren noch Aschenbecher eingebaut.

 

Nach der thematischen Einführung durch die Gästebetreuerinnen durften die Teilnehmenden an einer Sitzung der Parlamentarischen Versammlung auf der Besuchertribüne teilnehmen. Thema an diesem Morgen waren die Umweltzerstörungen durch bewaffnete Konflikte und deren Ächtung als Kriegsverbrechen. Nach den dreiminütigen Reden fanden elektronische Abstimmungen statt. Wer sich das Erlebte in Erinnerung rufen möchte, kann die Debatte hier noch einmal nachverfolgen https://vodmanager.coe.int/coe/webcast/coe/2023-01-25-1/lang (Abstimmungen ab Minute 90)

 

Nach diesem beeindruckenden Vormittag brachte der Bus die Gruppe ins Stadtzentrum. Nach dem Mittagessen bei „Le Gruber“ begeisterte Stadtführer Klaus Gras aus Kehl mit seiner kunst- und kulturgeschichtlichen Expertise die Gruppe. Er verstand es, sein Wissen in unterhaltsamen Anekdoten zu präsentieren. Schwerpunkt der Exkursion vom Gasthaus aus war oben die Kathedrale, die mächtig das Stadtbild dominiert. Sie ist Maria als Gottesmutter gewidmet. Das Münster wurde vom 12. bis zum 15. Jahrhundert gebaut. Auch im Anschluss wirkte eine wechselvolle Geschichte auf das ungewöhnliche asymmetrische Erscheinungsbild, weil man nach Jahrhunderten im Streit schließlich auf den Bau des Südturms ganz verzichtete. Überwältigend: die bunten Fenster mit den Königen auf der einen Seite, den biblischen Geschichten auf der anderen, die Steinmetzarbeit des Garten Gethsemane, die Silbermann-Orgel und die großartige Astronomische Uhr! Die Uhr zeigt die Erdbahn, die Mondbahn und die Bahnen der Planeten an und hat auch Platz für einige römische Götter. Während der eine oder die andere sicher auf die Erklärung der berühmten Rose im Mittelschiff wartete, überraschte Klaus Gras die Europa-Fans jedoch mit dem Marienfenster in der Chorapsis. Über dem Kopf der Mariendarstellung werden 12 Sterne dargestellt. Die biblische Zahl 12 findet hier ihren Niederschlag. Die literarische Quelle stammt aus der Offenbarung 12,1, Dieser mittelalterliche Sternenkranz findet sich noch auf einer anderen Mariendarstellung und eben auch in der Flagge.

So sehr die interessanten Eindrücke auch von den Temperaturen ablenkten, freute sich die Gruppe auf den wärmenden Bus, der sie wohlbehalten und pünktlich nach Karlsruhe zurückbrachte.

 

Désirée Fuchs