27. Nov. 2024 - Fahrt zum Europa-Parlament

Besuch des Europaparlaments und Weihnachtsmarkts in Straßburg

 

Unsere Fahrt mit der Carl-Engler-Schule nach Straßburg war ein voller Erfolg. Nach einer zügigen und gut organisierten Personen- und Gepäckkontrolle mit über 100 Teilnehmern wurden wir herzlich von Sven Maier und MdEP Daniel Caspary empfangen. Nach einer informativen Einführung zum Europaparlament hatten wir die Möglichkeit, mit beiden ins Gespräch zu kommen – ein spannender Austausch, für den wir uns herzlich bedanken möchten.

 

Anschließend konnten wir für etwa 30 Minuten eine Diskussion im Plenarsaal mitverfolgen, was die theoretischen Inhalte in schöner Weise greifbar machte. Natürlich durfte das obligatorische Gemeinschaftsfoto vor dem Europaparlament nicht fehlen, bevor wir unsere Fahrt in die Innenstadt fortsetzten.

 

Mit den Bussen von Hetzler-Reisen erreichten wir den Place d’Étoile, von wo aus wir in wenigen Minuten die Altstadt und den stimmungsvollen Weihnachtsmarkt rund um das Münster erkundeten. Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir die Atmosphäre und sammelten viele Eindrücke. Pünktlich zur Abfahrt kehrten alle Teilnehmer gut gelaunt zurück.

 

Ein Tag voller Gemeinschaft, Einblicke und weihnachtlicher Vorfreude – wir freuen uns schon auf die nächste Reise!

11. November 2024 - Führung Bundesgerichtshof Karlsruhe

Am 11. November hatte eine weitere Gruppe der Europa-Union Karlsruhe die Gelegenheit, den Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe zu besuchen. Es war eine Wiederholung unseres Besuches vom 16. Jan. 2024. Dank der fachkundigen Führung von Frau Inka Klein konnten wir spannende Einblicke in die Arbeit und die Bedeutung des höchsten deutschen Gerichts erhalten. Unter anderem konnten wir auch einen Eindruck von der größten Gerichtsbibliothek Deutschlands gewinnen.

 

Zeitgleich fand im BGH die Verhandlung im sogenannten Scraping-Verfahren statt – ein wichtiger Fall zu Ansprüchen aus einem Datenschutzvorfall bei Facebook. Aufgrund dieser Sitzung war der Gerichtssaal leider nicht zugänglich, doch das Thema unterstrich die Relevanz aktueller Fragen rund um Datenschutz und digitale Plattformen.

 

Mit eindrucksvollen Einblicken in die Justiz und das deutsche Rechtssystem endete die Führung!

23. Okt. 2024 - Fahrt zum Europa-Parlament und Stadtführung

Unser Ausflug nach Straßburg begann am Busbahnhof Place de l'Étoile – Gare Routière de Strasbourg mit einer informativen Stadtführung, geleitet von unserem Gästeführer Klaus Gras. Wir erkundeten spannende Orte wie den Rhone-Rhein-Kanal, die Börse und das historische Gerberviertel.

Entlang der Ill erhielten wir interessante Einblicke zu Straßburgs Geschichte und Architektur. Am Austerlitzplatz, der Brasserie au Canon und dem Rabeninnenhof, einer ehemaligen Kutschenabsteige mit Vorratslagern in den Dachgauben, brachte uns Klaus die Stadt auf lebendige Weise näher (Hôtel Cour du Corbeau Strasbourg).

 

Ein Highlight war die evangelische Thomaskirche (Église Saint-Thomas), bekannt für ihre beeindruckende Johann Andreas Silbermann-Orgel aus dem Jahr 1741. Die Kirche gilt als eine der bedeutendsten in Straßburg und der gesamten Region. Mehr Information hier: Thomaskirche (Straßburg) – Wikipedia.

 

Auf unserem weiteren Weg durch die malerischen Gassen der Fußgängerzone und über den Gutenbergplatz erreichten wir das Straßburger Münster (Cathédrale Notre Dame de Strasbourg), ein Meisterwerk gotischer Baukunst. Interessant war die Erklärung zur Europaflagge: Die zwölf Sterne symbolisieren Vollkommenheit, während die Farbe Blau für Einheit steht.

Beim Mittagessen in der elsässischen Brasserie Le Gruber konnten wir die regionalen Spezialitäten genießen, bevor es zurück zum Busbahnhof ging, um unsere Besichtigung des Europäischen Parlaments fortzusetzen.

 

Dort erhielten wir eine Führung durch das beeindruckende Gebäude und konnten von der Besuchertribüne aus eine lebhafte Debatte miterleben.

Nach einem ereignisreichen und informativen Tag kehrten wir müde, aber zufrieden nach Karlsruhe zurück.

22. Okt. 2024 -   EU-Wahl Nachbetrachtung Hemingway-Lounge

Europa nach den Wahlen – Ein Gespräch mit Johannes Jung

Die Europa-Union Karlsruhe lud zu einer Diskussionsrunde mit Johannes Jung, ehemaliger Bundestagsabgeordneter, ein. Rund 30 Gäste folgten den Ausführungen, die sich um die Bedeutung der Europawahlen und deren Auswirkungen auf Europa drehten. Michael Kromer, Vorsitzender der Europa-Union Karlsruhe, eröffnete die Veranstaltung.

 

Jung begann mit einem Rückblick auf seine Vita, die bereits mit 15 Jahren in der sozialistischen Jugend begann. Das Gespräch wurde musikalisch von den Doors und BAP begleitet, Titel, die Herr Jung ausgewählt hatte. 

 

Johannes Jung betonte, dass Europa ein fragiles Konstrukt sei, das vom gemeinsamen Willen seiner Mitgliedstaaten abhängt. Die Wahlergebnisse seien entscheidend für die Sicherheit und den Wohlstand der Bürger. Besonders ging er auf die Rolle ex-jugoslawischer Staaten ein und stellte die Frage, wer in der europäischen Gesetzgebung wirklich Einfluss hat.

 

Jung beleuchtete die Machtstrukturen in Brüssel, wo Landesvertretungen oft stärker agieren als der Bund. Er erwähnte die Donauraumstrategie, die für Baden-Württemberg relevant ist, und lobte die neue, realistischere EU-Kommission. Der Brexit wurde als „Europapolitik ohne Hauptstadt“ bezeichnet, besonders dramatisch für Irland und Schottland.

 

Im globalen Vergleich ordnete Jung Europa als eine der fünf großen Mächte ein und hob den starken Binnenmarkt hervor, wobei er Airbus als Beispiel für erfolgreiche Kooperation nannte. Gleichzeitig kritisierte er, dass nationale Eigeninteressen oft den europäischen Gedanken überlagern, etwa beim Einsatz von EU-Geldern in verschiedenen Staaten.

 

Die Veranstaltung bot wertvolle Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Chancen der europäischen Politik.

08. - 10. Okt. 2024 - Fahrt nach Erfurt und Weimar

Reisebericht
Ein Reisebericht zu unserer Reise nach Erfurt und Weimar von unserem Mitglied Klaus Mößner - Vielen Dank dafür!
erfurt_weimar2024_bericht.pdf
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26.09.2024 - Besuch des Energiebergs

Führung Energieberg Karlsruhe

 

Am Donnerstag, 26. September 2024, trafen sich trotz Regen 25 Mitglieder und Freunde der Europa-Union Karlsruhe zur Führung auf den ca. 60 Meter hohen Windmühlenberg, auch Energieberg genannt, der Mülldeponie West der Stadtwerke Karlsruhe.

 

Unter der kompetenten Führung durch Herrn Dr. Schnepf erhielten die Teilnehmer eine Information über die Entstehung der Mülldeponie West, sowie über die Verwendung/Nutzung der entstehenden Biomasse/Deponiegas (Methangas), der regenerativen Stromerzeugung durch Windkraft und Photovoltaik.

 

Anschließend "wanderten" wir vorbei an der Photovoltaikanlage (Fußballfeldgröße) zum "Sonnenpavillon" auf dem Energieberg unter dem 80 Meter hohen Windrad. Dank eines starken Windes drehte sich das Windrad sehr schnell und hier hörte man die Geräusche der drehenden Flügelblätter.

 

Nach einer kleinen Stärkung im Pavillon konnten die Teilnehmer noch Fragen stellen die sehr ausführlich beantwortet wurden.

 

Gegen 16.00 Uhr machten sich dann die Teilnehmer durch den Regen wieder auf den Abstiegsweg zum Eingang auf. Trotz unfreundlichem Wetter war es ein interessanter Nachmittag.

 

Klaus Mößner

18.07.2024 - Kreisversammlung

Auf der alljährlichen Kreisversammlung fanden sich auch Gäste ein, die wir herzlich begrüßten. Unser stv. Landesvorsitzender Florian Ziegenbalg, von PoE Karlsruhe Wolf Peter Kaczmarczyk und Werner Henn vom Kreisverband Baden-Baden/Rastatt überbrachten Grußworte und betonten die Bedeutung des Europäischen Gedankens. Hoffnungsvolle Signale kommen aus Großbritannien und Polen. Sie lassen spüren, was sie mit der Abkehr der vergangenen Jahre an Verlusten erlitten haben. Es wurde beim Punkt Mitgliedsbeiträge reichlich diskutiert. Irgendwann war aber auch dieser Punkt abgestimmt. Und so saß man am Ende an der langen Tafel und feierte zusammen den Abschluss.Das Protokoll finden Sie unter "Kontakt KV Karlsruhe"

20.06.2024 - "Theodor-Heuss-Museum" und Kloster Maulbronn

Letzter Ausflugstermin im 1. Halbjahr 2024 war am 20.06.2024 das Städtchen Brackenheim (Kreis Heilbronn) und nachmittags das Kloster Maulbronn (UNESCO-Welterbe). Unsere Reise-planer der Europa-Union Karlsruhe haben sich diesmal für einen Ausflug in den lieblichen Kraichgau entschieden. Wir sind also in Baden-Württemberg geblieben und hatten gutes, trockenes und später schwüles Wetter mit recht hohen Temperaturen.

 

Brackenheim ist die Geburtsstadt des ersten Bundespräsidenten, Theodor Heuss. In dieser Stadt ist er aufgewachsen. Hier arbeitete er als Journalist, Literat und später in Berlin als liberaler Parlamentarier der Weimarer Republik, wobei er als standhafter Demokrat mit glänzenden Reden überzeugte. In dieser Zeit heiratete er seine Frau Elly Heuss-Knapp, die ihm zeitlebens eine wertvolle Stütze und Hilfe bei seiner Arbeit und auch später als 1. Bundespräsident der noch jungen Bundesrepublik Deutschland war. In den Jahren des Nationalsozialismus kam seine Frau Elly Heuss-Knapp als beruflich erfolgreiche Werbetexterin verstärkt für den Familienunterhalt auf, da Theodor Heuss unter Beobachtung der Nationalsozialisten stand.
1942 verboten diese den deutschen Zeitungen, Texte von Theodor Heuss abzudrucken. Er schrieb aber weiter unter einem Pseudonym. Nach dem
2. Weltkrieg gestaltete Theodor Heuss das Amt des Bundespräsidenten. Als erster Bundespräsident schuf er im In- und Ausland Vertrauen in die neue deutsche Demokratie.

 

Die Stadt Brackenheim dankte Theodor Heuss für seine vielfältigen und herausragenden Tätigkeiten 1968 mit der Eröffnung einer Gedenkstätte gegenüber dem Schloss. Die Ausstellung wurde im Jahre 2000 eröffnet.

 

Nach einer ausführlichen Besichtigung und Führung durch den Archäologen und Stadtführer Herrn Gläser nahm unser Bus Kurs Richtung einem über den Weinbergen gelegenen Ausflugslokal, wo wir uns für den Nachmittag gut stärken konnten.

 

Um 14 Uhr ging es dann weiter zum Kloster Maulbronn. Das Kloster ist als am besten erhaltene Klosteranlage des Mittelalters nördlich der Alpen bekannt und wurde in den Jahren 1138/1147 als ehemalige Zisterzienserabtei in der Ortsmitte von Maulbronn gegründet. Auch hier hatten wir fachliche Kompetenz durch die Museumsführerin, Frau Kalcher, die uns in einem fast
2-stündigen Rundgang mit den Lebensgewohnheiten der Mönche und den Gegebenheiten des Mittelalters in Maulbronn vertraut machte. Am Ende des Rundganges stand eine Besichtigung der „Klausur“ und des Langhauses der Kirche sowie des Brunnenhauses an, deren Zutritt seinerzeit den Mönchen vorbehalten war. Digital kann man sich über das Kloster unter
www.kloster-maulbronn.de informieren.

 

Nach einem erlebnisreichen Tag traten wir dann den Heimweg an und erreichten Karlsruhe um ca. 18 Uhr.

 

Ralf Denda

Tod von Gaby Bartmann

Tief betroffen und erschüttert nehmen wir Abschied von unserem langjährigen Vorstandsmitglied

Viele Jahre hat sie sich als überzeugte Europäerin in unserem Kreisverband bis zuletzt mit großem Engagement eingebracht; ein friedliches und geeintes Europa waren ihr sehr wichtig. Sie war eine viel geschätzte Kollegin, die immer da war, wenn sie gebraucht wurde.
Wir werden Gaby Bartman in ihrer höflichen und zuvorkommenden Art sehr vermissen.

Unsere aufrichtige Anteilnahme und unser tiefes Mitgefühl
gilt ihrer Familie.es Gericht ist das traditionelle Filet Mignon. Eine knusprige und leckere Kruste, eine Auswahl an Gemüse - all dies lässt das Filet Mignon zu einem perfekten Abendessen für die ganzen Familie werden.

15.05.2024 - Die deutsche Wirtschaft und ihr Echo in Europa

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Europawochen 2024“ konnte die Europa-Union Karlsruhe Stadt und Land e.V. ihren Mitgliedern und Gästen einen besonderen Einblick in die jüngste Geschichte aus volkswirtschaftlicher Sicht bieten. Nach einer Begrüßung durch den Vorsitzenden, Dr. Michael Kromer, und einigen einführenden Worten durch den stellvertretenden Vorsitzenden, Sebastian Wolf, sprach im Gastdozentenhaus des KIT Dr. Jan Schymik von der Universität Mannheim, der sich intensiv mit der Wirkung von einzelstaatlichen wirtschaftspolitischen Maßnahmen und deren Wirkungen im europäischen und globalen Kontext auseinandergesetzt hat. Dabei ging er besonders auf die Situation in Deutschland zu Beginn der 2000er-Jahre ein, als sich Deutschland wirtschaftlich kaum weiterentwickelte und als der „kranke Mann“ Europas bezeichnet wurde. Die daraufhin von der Bundesregierung angestoßenen Reformen der Agenda 2010 hätten zwar das Beschäftigungsniveau in Deutschland signifikant gesteigert. Allerdings – so Dr. Schymik – ließe sich nachweisen, dass dies auf Kosten der europäischen Partnerländer geschehen sei, wo man infolgedessen Beschäftigungseinbußen zu verzeichnen hatte und auf Exportmärkten Verdrängungseffekte einstellten. Ähnliche Entwicklungen zeigte Dr. Schymik auch bei der staatlichen Industriepolitik – insbesondere bei der Subventionierung bestimmter Wirtschaftszweige – auf. Er plädierte daher für eine bessere Koordination zwischen den Mitgliedstaaten, um der Wirkung industriepolitischer Maßnahmen Europas – insbesondere auch im Wettbewerb mit den USA und China – zu höherer Wirksamkeit zu verhelfen. An den Vortrag schloss sich eine interessante Diskussion mit den Zuhörenden an, bei der Dr. Schymik auch zahlreiche Fragen beantwortete.
Sebastian Wolf

13.04.2024 - Botanischer Garten in Karlsruhe

Am 13. April 2024 organisierte die Europa-Union Karlsruhe eine sehr interessante Exkursion durch den Botanischen Garten Karlsruhe, mit einem besonderen Schwerpunkt auf den Verflechtungen des Hauses Baden im europäischen Hochadel. Die Führung wurde von Michael Börner, B.A., geleitet, der die Teilnehmer mit seinem tiefgreifenden Fachwissen und seinen mitreißenden Geschichten durch die Anlage führte. Als Überraschungsgast wurden wir zu Beginn von Frau Dr. Gisela Splett, Staatssekretärin im Ministerium für Finanzen, begrüßt, die die Bedeutung der Sanierung des Gartens für das Land Baden-Württemberg unterstrich und uns später auch u.a. die Schwierigkeiten bei der Restaurierung der gusseisernen Konstruktion der Pergola beim heutigen Weinhaus erläuterte, die nun bis 2026 fertig gestellt sein soll.            

Die Auswirkungen der beiden Weltkriege auf den Botanischen Garten waren unübersehbar, da sämtliche Gewächshäuser und beinahe der gesamte Pflanzenbestand bei Bombenangriffen zerstört wurden. Trotz dieser schweren Einschnitte wurden der Garten und seine Anlagen nach dem Krieg wieder aufgebaut und erstrahlen heute in neuem Glanz.

Unser Treffpunkt hinter der Kunsthalle markierte den Beginn einer faszinierenden Reise durch die Geschichte des Gartens. Wir lernten, dass der Botanische Garten im 18. Jahrhundert von Markgraf Karl Friedrich von Baden durch den Botaniker Carl Christian Gmelin angelegt wurde. Die historischen Pflanzenhäuser, erbaut von Residenzbaumeister Heinrich Hübsch, zeugen von der Tradition der höfischen Gewächshauskultur des 19. Jahrhunderts und wurden kürzlich liebevoll restauriert.

Besonders beeindruckend war die Erneuerung der drei Gewächshäuser, die nun in ihrer alten Pracht erstrahlen.

Während unseres Rundgangs durch den Garten wurden wir auf viele interessante Details aufmerksam gemacht, darunter die Geschichte des ehemaligen Mühlburger Stadttors, das heute als Eingangsbegrenzung zum Schlossgarten dient. Wir bewunderten die steinernen Figuren der Sphinx und entdeckten die geretteten Wandbilder des alten Hoftheaters, die nun in einer Mauer neben dem ehemaligen Stadttor eingelassen sind. Wir entdeckten Pflanzen und Blumen, alte Bäume, Figuren und erfuhren Geschichten zu den Theater- und Karpfenbrunnen.

Immer wieder lenkte uns Herr Börner geschickt zurück auf das Hauptthema der Führung: die Verflechtungen des Hauses Baden im europäischen Hochadel. Besonders erwähnenswert war der Einfluss von Lennart Bernadotte, einem adligen Unterstützer, der die Insel Mainau zu ihrem heutigen Glanz verhalf.

Der Höhepunkt der Führung war zweifellos der Besuch der sanierten Schaugewächshäuser. Wir bestaunten das "Kalthaus" mit seinen Kakteen und dem historischen Kaskadenbrunnen, sowie das majestätische "Palmenhaus" und das tropische "Warmhaus" mit seinen exotischen Pflanzen.

Insgesamt war die kurzweilige Führung eine bereichernde Erfahrung, die uns nicht nur die Schönheit des Botanischen Gartens näherbrachte, sondern auch einen Einblick in die Geschichte und die Verflechtungen des Hauses Baden im europäischen Hochadel gewährte.

Ein herzlicher Dank geht an Michael Börner und die Europa-Union Karlsruhe für diese schöne Veranstaltung!

 

Manfred Richter

25.03.2024 - Strassburg mit EGMR

Am 25. März 2024 begab sich die Europa-Union Karlsruhe gemeinsam mit 51 Teilnehmern auf einen Ausflug nach Straßburg. Der voll besetzte Bus, bereitgestellt vom Reiseunternehmen Trischan, machte sich am Morgen auf den Weg zu den geplanten Aktivitäten. Das Programm umfasste eine Stadtführung in Straßburg, gefolgt von einem Besuch des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte.

Die Exkursion begann mit einer fesselnden Stadtführung durch die historische Altstadt von Straßburg, ein UNESCO-Weltkulturerbe. Unser Gästeführer Klaus Gras beeindruckte mit seinem umfassenden Wissen über die Stadtgeschichte und sorgte mit seinen Geschichten und Anekdoten für eine kurzweilige Tour. Wir erkundeten wichtige Sehenswürdigkeiten, wobei Klaus Gras uns viele interessante Informationen über die Gebäude und die Geschichte der Stadt vermittelte. Besonders faszinierend war die Erklärung baulicher Besonderheiten und die Bedeutung des Äskulapstabs, eines Symbols der Heilkunst. Auf unserem Weg passierten wir auch bedeutende Orte wie das Gutenbergdenkmal und erhielten Erläuterungen zu historischen Persönlichkeiten wie Napoleon, Liebenzeller und Goethe.

Unser Spaziergang endete am imposanten Münster, der Cathédrale Notre-Dame. Einige Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, die Altstadt weiter zu erkunden, während andere sich zum Mittagessen im Restaurant Le Gruber trafen.

Nach einer erholsamen Mittagspause fuhr der Bus bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Dort erwartete uns eine informative Führung, bei der wir zunächst einen Film über die Aufgaben des EGMR sahen. Anschließend erläuterte uns Herr Rosenfeld, ein abgeordneter Jurist aus Karlsruhe, in einem imposanten Sitzungsaal die Arbeit des Gerichtshofs und beantwortete unsere Fragen. Besonders beeindruckend war die Information, dass der EGMR derzeit rund 65.000 Beschwerden bearbeitet.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte wurde 1959 in Straßburg gegründet, um die Einhaltung der Europäischen Menschenrechtskonvention sicherzustellen. Seine Urteile sind bindend und haben Regierungen dazu veranlasst, Gesetze und Verwaltungspraktiken in vielen Bereichen zu ändern.

Nach einem harmonischen und ereignisreichen Tag kehrten wir gegen 18:30 Uhr nach Karlsruhe zurück, voller neuer Eindrücke und Erkenntnisse über Straßburg und die Bedeutung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte.

Für weitere Informationen über den EGMR besuchen Sie bitte die offizielle Website dazu oder lesen Sie den entsprechenden Wikipedia-Artikel.

Weitere Quellen:

Die Organisation des EGMR - Portal (coe.int)
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte – Wikipedia

Manfred Richter

08.02.2024 - ARTE - der europ. Kulturkanal

Um den Fernsehsender ARTE ging es bei einem von der Europa-Union Karlsruhe Stadt und Land e.V. veranstalteten Vortrag am Donnerstag, dem 8. Februar, in den Räumlichkeiten des Internationalen Begegnungszentrums (ibz) in der Karlsruher Kaiserstraße. Über 40 interessierte Gäste wollten ARTE kennenlernen.

Der Vortragende Werner Henn, konnte Einblicke aus erster Hand geben, da er ARTE seit dessen Sendebeginn 1992 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand Ende vergangenen Jahres als Redakteur selbst mitgestaltet hat. Dabei begann Henn seinen mit zahlreichen Fotos und bewegten Bildern unterstützten Bericht mit der Einführung des Radios vor 100 Jahren. Spätestens mit der propagandistischen Nutzung als „Volksempfänger“ durch die Nationalsozialisten war klar, dass Massenmedien wie der Rundfunk auch im Sinne einer politischen Kommunikation ge- und missbraucht werden können. Auf dieser Erfahrung basiert das System des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland, der aus Gebührengeldern – und eben nicht durch Steuern – finanziert wird.

 

Die Initiative zur Gründung von ARTE ging aus einem Treffen zwischen Präsident Francois Mitterand und Kanzler Helmut Kohl im Rahmen des Gedenkens an den 1. Weltkrieg Mitte der 1980er Jahre in Verdun hervor: hier solle der Rundfunk als Zeichen des Friedens und der Völkerverständigung neue Akzente setzen. Allerdings wurde damals auch schnell klar, dass ein solches Ziel viele Hürden zu überwinden hatte, die in den unterschiedlich organisierten Ländern wurzelten: So konnte die Französische Seite mit „La Sept“ die Organisation eines bestehenden Senders einbringen, während auf deutscher Seite erst zwischen dem Bund und den Ländern einerseits und den Anstalten der ARD und des ZDF andererseits die Verantwortlichkeiten geregelt werden mussten. Ebenso konnte auf französischer Seite auf Sendefrequenzen von La Sept zurückgegriffen werden, während in Deutschland auch wegen des aufkommenden Privatfernsehens zu dieser Zeit zunächst keine Frequenzen frei waren.

 

Letztlich gelang aber am 30. Mai 1992 der Sendestart von ARTE: ein vollkommen neuer Ansatz – ein von zwei Ländern getragener Fernsehsender für das Publikum beider Länder – war aus der Taufe gehoben. ARTE kam hierbei seine Einbettung in die bestehenden Fernseh-Strukturen in Frankreich und Deutschland zugute. So kann ARTE etwa auf die internationalen Korrespondenten-Netzwerke deutscher und französischer Sender zurückgreifen. Aber auch bei der Frage, wann die Abendnachrichten gesendet werden könnten, musste genau hingeschaut werden: so wollte man nicht mit den Sendezeiten der Hauptnachrichten von ARD, ZDF und dem französischen Fernsehen konkurrieren und sendete schließlich erst um 20.30 Uhr mit dem Sendetitel „8 ½“. Aber auch was die Gestaltung der Sendungen anging, konnte Henn berichten, dass die deutsch-französische Zusammenarbeit viele neue Ergebnisse lieferte: während die deutschen Mitarbeiter eher auf Präzision des zeitlichen Ablaufs achteten, legten die französischen Verantwortlichen oft den Fokus auf Ästhetik und Form. Insbesondere bei den Eigenproduktionen, wie etwa Übertragungen von Konzerten oder Theateraufführungen oder auch dem bekannten Trailer zum Sendeschluss, das menschliche Schafe beim Bockspringen zeigte.

 

Bis heute hat sich der Sender vielfach weiterentwickelt und ist mit zahlreichen Kooperationen mit weiteren europäischen Ländern, über ein rein französisch-deutsches Projekt hinausgewachsen. Zum Abschluss beantwortete Werner Henn noch Fragen aus dem Publikum, das seinen lebhaften und interessanten Vortrag mit großem Applaus bedachte.
 

Sebastian Wolf

16.01.2024 - Führung Bundesgerichtshof Karlsruhe

Am 16.01.2024 hatte eine Gruppe der Europa-Union Karlsruhe bei kaltem Wetter und strahlendem Sonnenschein die Gelegenheit, den Bundesgerichtshof in Karlsruhe zu besuchen! Der BGH ist das höchste Gericht der Bundesrepublik Deutschland in der ordentlichen Gerichtsbarkeit und die letzte Instanz in Zivil- und Strafverfahren.
Der BGH bildet seit seiner Gründung im Jahr das Recht fort. Seine Rolle erstreckt sich auch darauf, Entscheidungen der untergeordneten Gerichte zu überprüfen.

Das imposante Gebäudeensemble ist beeindruckend.

Von der ursprünglichen Bebauung existieren noch das Palais selbst und das Weinbrennergebäude, heute das ehemalige Gärtnerhaus. Heute beherbergt das Palais die Präsidentin, die Verwaltung des BGH und einige Zivilsenate.

Um dem steigenden Platzbedarf gerecht zu werden, wurden seit den 1950er Jahren Erweiterungen und Umbauten vorgenommen. Modernisierungen und Erweiterungen in den 2000er Jahren schufen Raum für die wachsenden Anforderungen des Gerichts. Die Gruppe besuchte Sitzungssäle, die größte Gerichtsbibliothek Deutschlands, das rechtshistorische Museum und die Außenanlage. Für Staunen sorgte, dass für Urteile im Namen des Volkes kein Bundesadler im Raum sein muss oder er frei gestaltet sein darf, wie der von Markus Lüpertz (siehe Bild).

Die BGH-Anlage war bis 1978 für die Bevölkerung zugänglich, doch nach Ereignissen wie dem Mord an Generalbundesanwalt Siegfried Buback wurde sie durch eine Doppelzaunanlage geschützt. Entsprechend streng waren die Sicherheitsvorkehrungen, und wir durften grundsätzlich keine Fotos machen. Auf der Homepage des Bundesgerichtshofs finden Sie Bilder und viele interessante Infos.

Heute steht der BGH als Symbol für richterliche Unabhängigkeit. Hierbei wird von den Senaten mit der gleichen Ernsthaftigkeit eruiert, ob ein Autorennen mit Todesfolge ein Mord ist, oder ob in einem Nachbarschaftsstreit eine Birke gefällt werden darf. So bestätigte unsere überaus kompetente Gäste-Begleiterin Inka Klein: „Dafür sind Gerichte da!“

Désirée Fuchs